Veröffentlicht in Ernte und Haltbarmachen, Permakultur

Kräuterernte-Endspurt

Hallo liebe Permagartenfreunde,

mittlerweile ist es schon wieder August und ich nutze diesen tollen Regentag heute, um Euch wieder mal zu berichten, was sich alles so tut im Selbstversorgergarten.

Fülle in den Hochbeeten
Fülle in den Hochbeeten

Zuerst mal möchte ich Euch auf ein Interview mit mir hinweisen im Gartenhaus-Magazin. Bei Interesse könnt Ihr es gerne nachlesen unter dem Titel: Vom Gartenliebhaber zum Selbstversorger

Der 15. August ist bei uns in Niederbayern ein großer Feiertag. Es ist Mariä Himmelfahrt, und an diesem Tag werden die Kräuter geweiht und magische Kräuterbuschen für den Hausaltar gebunden. Für mich ist es immer der Tag, an dem die Kräuterernte abgeschlossen sein sollte. Die Tage werden schon wieder kürzer, der Sommer neigt sich dem Ende entgegen und auch die Hauptkraft der Kräuter neigt sich schon wieder der Erde zu. Noch dazu beginnt die Obsternte  und da ich die Fläche unter den Bäumen für meine Kräuter nutze, ist auch dies ein Grund alles abzuernten, um an das Fallobst ranzukommen!

Die Kräuter werden also, sobald sie vom Tau getrocknet sind, so gegen 11 Uhr vormittags, geschnitten, gebündelt und an einem warmen, schattigen bis dunklen Ort aufgehängt. Am besten eignen sich Dachböden oder Gartenhäuser für diesen Zweck. Sobald die Kräuter ganz durchgetrocknet sind, werden sie zerkleinert, in Stofftaschen, Gläser oder Papiertüten gepackt und trocken aufbewahrt. Plastiktüten bitte hier vermeiden, denn sollte doch etwas noch nicht ganz trocken sein, entsteht leicht unterwünschter Schimmelpilz, der alles kaputt macht. Für leckere Teemischungen empfehle ich die Fachliteratur.

Öl- und alkoholische Ansätze von Johanniskraut, Lavendel-Zitrone als Mückenschutz und Knoblauch-Zitrone für zu hohen Blutdruck
Öl- und alkoholische Ansätze von Johanniskraut, Lavendel-Zitrone als Mückenschutz und Knoblauch-Zitrone für zu hohen Blutdruck

Doch Kräuter können auch in Öl angesetzt werden. Diese Art der Wirkungsübertragung verwende ich bevorzugt für Johanniskraut- und Ringelblumenblüten. Sind diese Öle fertig, mache ich Salben daraus, in dem ich die abgeseihten Öle mit Bienenwachs vermische. Rezepte dazu findet Ihr in meinen Artikeln im Themenhefter: Selber machen, den Ihr hier unter der Rubrik „Meine Publikationen“ bestellen könnt.

Was wir jetzt im Garten zu essen finden:

Zu essen? Jetzt ist die Zeit der absoluten Fülle! Wer jetzt nichts zu essen im Garten findet, der wird nie etwas finden ;-). Auch die Wildsalate wachsen jetzt wieder. Zum  Beispiel  treibt der Löwenzahn jetzt wieder neu durch und bietet uns leckere zarte Blätter. Das ganze Wildobst steht uns jetzt auch zur Verfügung. Die Kornelkirsche, der Holunder, die Kirschpflaumen und und und. Auch die Apfelernte beginnt schon bei den frühen Sorten, wie Jakob Fischer. Da wäre es ein Unding keine Wintervorräte anzulegen. Dazu kann ich Euch nur wärmstens den „Haltbarmach Almanach“ ans Herz legen, erschienen im Packpapier Verlag. Also, ran ans Werk, ausruhen können wir im Winter wieder!!!

Aktuelle Rezeptanregungen:

Brombeerblätter fermentieren
Brombeerblätter fermentieren

Wilde Brombeerblätter sind jetzt fast überall am Waldrand, aber auch in den Gärten zu finden (es eignen sich auch die Blätter der Kulturbrombeeren). Getrocknete Brombeerblätter sind geeignet für alle möglichen Teemischungen, doch habt Ihr schon einmal Brombeerblätter fermentiert? Das ist ganz einfach und bietet so ein viel besseres Geschmacksergebnis. Vergleichbar mit einem milden Schwarztee. Die Blätter werden also vormittags geerntet und eine Membran-Bäckertüte wird bis zur Hälfte gefüllt. Die Blätter leicht zusammendrücken und die Bäckertüte zusammenrollen und 4 Tage in die Sonne legen. Abends werden sie allerdings ins Haus geholt, gelockert, durchgemischt und wieder hineingepackt. Nach diesen 4 Tagen Fermentation die Blätter locker in einer Schachtel oder Kiste im Haus langsam durchtrocknen lassen, in Gläser oder wieder in Papiertüten füllen, zur Lagerung. Schmeckt echt köstlich!

Brombeerblätter trocknen
Brombeerblätter trocknen

Was jetzt im Garten zu tun ist:

Neben den Erntearbeiten, die momentan auf oberster Liste stehen, sollten die Herbstkulturen nicht vergessen werden. Salate, wie Endivie und Zuckerhut, die letzten Eissalate und Winterrettiche sollten gepflanzt werden. Eingesät werden jetzt Winterportulak, Feldsalat, Wollfruchtrapunzel, Herbst- und Winterrüben.

Jungpflanzen von Zuckerhut und Endivie
Jungpflanzen von Zuckerhut und Endivie

Auf Beete, die nicht mehr Kulturen gebraucht werden, wird Gründünger eingesät, wie z. B. Phacelia oder Senf, die über den Winter abfrieren und als Mulch auf dem Beet verbleiben.

Bauen und Heimwerken im Selbstversorgergarten:

Baumhäuser sind stets beliebt. Sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen.

Baumhaus von außen = kaum ersichtlich = gutes Versteck
Baumhaus von außen = kaum ersichtlich = gutes Versteck

Ein Baumhaus der anderen Art kann man auch wachsen lassen! Dazu eignet sich am allerbesten eine Weide. Bei uns war es der Stamm einer ca. 8jährigen Salweide. Der Weide wurde beim Schnitt ein Stamm in Höhe von ca. 1,20 m belassen. Hierbei ist individuell auf den Baum einzugehen, jeder birgt hier andere Vorraussetzungen. Auf diesen Stammschnitten wurde eine Plattform angebracht. Eine Weide schlägt von Natur aus sehr schnell wieder aus und diese Triebe wachsen ausserhalb der Plattform gerade nach oben. Unsere Aufgabe besteht dann nur noch darin die Neuaustriebe zu verflechten und zu fixieren. Dies kann mit papierummantelten Drähten, wie sie in der Gartenabteilung der Baumärkte zu bekommen sind, passieren. Mit der Zeit wachsen die Zweige zusammen und es entsteht ein natürlich gewachsenes Nest, das sowohl Kindern als auch Erwachsenen (zum meditieren) eine Auszeit zum Alltag bietet. (Bilder folgen!)

Das selbst wachsende Baumhaus, hier im Jungstadium
Das selbst wachsende Baumhaus, hier im Jungstadium, Treppe nach oben wird noch gebaut!
Die Plattform, bzw. der Boden des Baumhauses
Die Plattform, bzw. der Boden des Baumhauses

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hoffe, ich konnte Euch wieder Anregungen zum selber machen bieten!

Genießt den restlichen Sommer in vollen Zügen und nutzt die Fülle der Natur!

Somit verbleibe ich mit genußvollen Grüßen,

Eure Hanne

vom Mienbacher Waldgarten