Veröffentlicht in Permakultur

Wie und womit beginne ich beim Permakultur-Garten?

Liebe Permagarten-Freunde,

die Auswahl meiner Themen zu diesen Blogeinträgen ist bisweilen schwierig, hab ich doch so viel im Kopf, dasWaldgarten ich Euch gerne zeigen möchte (und nicht immer die notwendige Zeit dafür). Manchmal Kleinigkeiten, kleine Elemente, die leicht in jedem Garten umzusetzen sind, manchmal gute Rezepte zur Selbstversorgung. Die heutige Frage hat mir gestern ein elfjähriger Junge bei einer meiner Führungen durch den Waldgarten gestellt und ich denke, sehr viele Menschen stellen sich dieser Frage, wenn sie sich bewußt geworden sind, dass Permakultur genau der richtige Weg ist, sich einen zukunftsfähigen Lebensraum zu erschaffen.

Wie also beginne ich, wenn ich einen Garten neu anlege.
Ein Permakultur-Prinzip lautet: Plane zuerst das Ganze und dann das Detail.
Ein weiteres Prinzip: Beobachte und handle
Also was beobachten wir? Richtig, das Wetter. Wir brauchen, um ein ideales Mikroklima zu schaffen, zuerst einen Windschutz. Besonders dort, wo die kalten Wind hereinwehen. Meistens ist dies die Ost-Seite des Grundstücks. Dies kann aber variieren! Als Windschutz eignet sich am besten eine Hecke. Aber bitte keine Thujenhecke. Die bringt weder uns noch einen ökologischen Nutzen. Eine Wildobsthecke muß her. Wildobst schmeckt gut, tut gut und bringt einen erhöhten ökologischen Nutzen durch die Fähigkeit Vögeln, Igel, Mardertieren (Wiesel, Mauswiesel, Iltis usw. ), Eidechsen und weiteren Kleintieren Unterschlupf zu bieten.

urlMacht Euren Garten, bzw. Hof zur Sonnenfalle! Windgeschützt, das heißt hohe Bäume kommen an die Nordseite, niedrige seitlich und nach Süden hin bleibt alles offen, bzw. kommen die niedrigeren Beerensträucher und natürlich die Gemüsebeete. Damit Euch Eure Sonnenfalle aber im Sommer nicht zu schnell alles austrocknet, achtet auf ein Licht-Schatten-Verhältnis, so wie in einem natürlichen Wald, natürlich einem lockeren Wald. In unserer gemäßigten Klimazone müssen wir mit dem Licht wirtschaften. Sind die Bäume und Sträucher bereits höher gewachsen wächst auch zeitgleich Jahr für Jahr das optimale Kleinklima. Das heißt, im Sommer haben wir eine angenehme Kühle durch die Verdunstung der Blätter, im Winter Windschutz vor eisiger Kälte. In einem optimalen Kleinklima überleben auch Pflanzen, die normalerweise bei uns nicht winterhart wären.
So können wir auch draußen Pflanzen kultivieren, wie: Wollmispel, Indianerbanane, Rosmarin, Dreiblatt-Zitrone, Feige, usw.Extensivbeet

Also, wir beginnen mit der Planung eines optimalen Mikroklimas für unseren zukunftsfähigen Lebensraum. Dann planen wir die Wasserversorgung unserer Intensivzone, den Bereich der Gemüsebeete und Topfkulturen, evtl. des Gewächshauses rund ums Haus. Dann kann mit er Einplanung von Permakultur-Elementen begonnen werden, wie z. B.: verschiedene Beetformen, Kräuterspirale, Sommerküche, Wurmfarm, Insektenhotel- bzw. Nützlingsbiotope, usw. Permakultur-Elemente sollten stets einen Mehrfachnutzen mit sich bringen.

Wichtig ist, diese Pflanzungen und den Bau der Elemente eigenhändig zu bewerkstelligen und sich bei größeren evtl. Erdbewegungen oder Bauwerken nur von einer Firma helfen zu lassen, aber nicht komplett machen zu lassen. Wir müssen in unser Gartensystem langsam hineinwachsen können. Es bringt keinem was, sich sein fertiges Permakultursystem in seinen Garten oder Hof packen zu lassen. Investiert in eine eigene Ausbildung, in eine gute Beratung, aber setzt es selbst um. Nur so könnt Ihr es zulassen, dass die Natur Euch selbst regulieren kann. Ein weiteres Permakultur-Prinzip. Macht Euch mit den Pflanzen vertraut. Hört zu. Erlebt die Erweiterung der Vielfalt, sowohl bei Pflanzen, als auch bei den Tieren. Diese schätzen nämlich auch das entstandene Mikroklima und helfen Euch ein ökologisches Gleichgewicht von Schad- und Nutztieren zu erreichen. So haben alle einen Nutzen davon. Jeder profitiert.
PusteblumeUm unserer Eingangsfrage noch tiefer auf den Grund zu gehen, dazu reicht mein Blog nicht aus. Sucht Euch in Eurer Umgebung Permakulturgärten. In Bayern steht Euch das bayerische PK-Netzwerk zur Verfügung unter www.permakultur-bayern.de. Fühlt Euch hinein (wenn Ihr an einer Führung teilnehmen könnt). Wir selbst bieten bei uns im Mienbacher Waldgarten eine 14-tägige Permakultur-Ausbildung an. Mit international anerkanntem Zertifikat. Nutzt diese Gelegenheit zu erlernen, wie zukunftsfähige Lebensräume aufgebaut werden (https://waldgarten.wordpress.com/permakultur-design-kurs/).
Zur Ergänzung kann ich Euch noch meinen 5-Tages Selbstversorger-Intensivkurs anbieten. Plätze wären noch frei, vom 13. – 17. Juli (https://waldgarten.wordpress.com/veranstaltungskalender/5-tages-selbstversorger-intensivkurs/).

Genießt diesen tollen Frühsommer, bringt Eure Gemüsepflanzen nach draußen, genießt die Wildkräuter, beobachtet und handelt und laßt die Natur Euch regulieren.1549355_738099026225087_1687617410_n

Somit verbleibe ich mit permakulturellen Grüßen,
Eure Hanne