Veröffentlicht in Permakultur

Kann man von Permakultur leben?

Diese Frage höre ich zurzeit öfter. Als Einzelpersonen bestimmt, doch auch als Familie? Sperber und die Jungs 2
Ich selbst habe eine Familie, wir sind 4 Personen. Können wir gut von Permakultur leben?
Um auf diese Frage antworten zu können sind einige Gedankenspielchen vonnöten.
Gutes Leben ist nämlich Ansichtssache.
Was wird verstanden unter „gutem Leben“? Regelmäßig in Urlaub zu fahren, ein großes Auto zu besitzen, Designerklamotten zu tragen?
Oder:
Gesunde Lebensmittel wachsen zu lassen, ein harmonisches Familienleben zu führen, in der Natur zu leben…
Selbst sehe ich es als größten Luxus an, frische Kräuter, Gemüse, Obst zu ernten und für meine Familie verarbeiten zu können. Ich sehe meine gesunden Kinder wie sie in der Natur spielen und ihre eigenen Erfahrungen machen können. Sie übernehmen Verantwortung für ihren Teil des Gartens, für unsere Tiere, schauen aufeinander. Sie sind aufmerksam, bemerken jede Kleinigkeit, jede Veränderung. Sie schätzen unser Essen sehr und helfen auch gerne mit.

Blühende Kornelkirsche
Blühende Kornelkirsche

Natürlich können wir uns keinen großen Urlaub leisten, doch wollen wir das überhaupt? Wir haben uns ein Paradies erschaffen, nirgendwo kann es schöner sein. Außerdem würden wir unsere Tiere vermissen, wenn wir länger fort wären. Ist es ein Verzicht? Nein. Wir sehen den Luxus im einfachen Leben. Dieses einfache Leben ist aber nicht immer so einfach. Logisch brauchen wir als Familie auch Maschinen, wie Waschmaschine, Mixer, ein Auto um von A nach B zu kommen. Dies ist mitten auf dem Land nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewerkstelligen. Maschinen kosten Geld. Geld das oft nicht immer gleich da ist. Da heißt es Kreativität entwickeln (Tauschkreise, Second Hand Läden usw.) Auch dies hat seinen absoluten Reiz. Es birgt aber auch Gefahr. Die Gefahr komplett durch diese entstandene Geldnot blockiert zu werden. Auch ich kenne diese Situation nur zu gut. Da heißt es ins Vertrauen zu gehen und die Blockaden zu lösen. Da kennt bestimmt jeder auch individuelle Methoden oder wird sie entsprechend lernen dürfen :-).

Ernte einfahren! Hier die Tomatenvielfalt mit Zucchini´s
Ernte einfahren! Hier die Tomatenvielfalt mit Zucchini´s

Doch wie kann man jetzt in der Permakultur Geld verdienen, um diese ganz normalen Nebenkosten, bzw. Lebenshaltungskosten, wie Miete, bzw. sonstige Wohnkosten, ein Fahrzeug, Versicherungen, Schulkosten der Kinder, Kleidung und dergleichen zu bewältigen?
Spezialisierung in den entsprechenden Talenten, würde ich hier sagen.
Beispiele?
– Saatgut, bzw. Gemüseanbau
– Baumschule, bzw. Beerensträucher vermehren
– Flechtarbeiten anbieten ( Körbe usw.)
– Produktverkauf, ab Hof Verkauf
– Tierzucht -> Arterhaltung
– Planungen – Hilfe bei der Anlage von anderen Permakulturprojekten
– Seminare anbieten
– Umweltpädagogik
– …
SONY DSCEs gibt viele Möglichkeiten seine Talente in der Permakultur auszuleben. Dies sind auch nur einige Beispiele, Möglichkeiten gibt es viele. Auch gibt es dazu schon genug Höfe, Projekte etc zu besichtigen.
Oft heißt es auch erst den Bedarf zu wecken. Ein ökologisches Bewußtsein in den Mitmenschen anzuschalten. Das geht nicht durch missionarische Umzüge durch die Stadt. Das geht durch ein Aufzeigen dieser Lebensart. Durch Permakultur leben! Es ist absolut vonnöten. Junge Leute suchen nach Lebensmodellen die zukunftsfähig sind. Die lebensgerecht sind. Dies zeigt die Permakultur ganz klar auf.
Auch gibt es eine Ausbildung dazu. Sie nennt sich Permakultur-Design-Kurs. Auch wer schon viel über Permakultur gelesen hat, der bekommt durch so einen Design-Kurs, bzw. Gestaltungskurs den Blick über den Tellerrand. So erging es zumindest mir vor 6 Jahren.
Deshalb freue ich mich auch so sehr diesen Design-Kurs mit meinem damaligen Lehrer Christoff Schneider heuer bei uns im Mienbacher Waldgarten anbieten zu können.
Permakultur lernen, wo Permakultur gelebt wird.
Eine genaue Kursbeschreibung, Zeit und Energieausgleich findet Ihr hier: https://waldgarten.wordpress.com/permakultur-design-kurs/

permakultur ist die beste KapitalanlageDieser Kurs ist ein Augenöffner für ein zukunftsfähiges Leben. So wie auch der verstorbene Patrick Whitefield in seinem vor kurzem ins Deutsche übersetzte Buch betitelte: Was wir für die Erde tun können.
Genau dies wird in diesen 14 Tagen gelehrt und durch die Beispiele im Waldgarten praktisch vertieft. Für mich waren es sehr intensive 14 Tage. 14 Tage, die mein Leben noch nachhaltiger verändert hatten, als es vorher sowieso schon verändert war.
Dieser Weg ist hilfreich zur Umsetzung seines eigenen Familiensitzes, für eine Horizonterweiterung, für einen neuen beruflichen Werdegang oder direkt eine neue Karriere, denn in der Permakultur ist auch ein Diplom möglich. Und wieder zeigt sich ein Weg durch Permakultur auch eine Familie ernähren zu können. Als Haupt – oder als Nebenerwerb. Jeder nach seiner Fasson.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick geben.
Das nächste Mal bekommt Ihr auch wieder die gewohnten Rezepttipps und Bau-ideen für Euer Permagarten-Projekt.

Also, bis zum nächsten Mal,
Eure Hanne

Veröffentlicht in Aussaatkalender, Permakultur

Juhuuu, endlich Frühling!!!

Hallo liebe Permagarten-Freunde,

Mehr Platz für die Ansaaten durch Regal im Fenster.
Mehr Platz für die Ansaaten durch Regal im Fenster.

jetzt kann es losgehen! Die ersten warmen Frühlingssonnenstrahlen erwärmen die Erde und die große Zeit des säens und pflanzens kann beginnen! Es tut so gut die Hände wieder in die Erde zu strecken. Hochbeete werden aufgefüllt, Beete vorbereitet, mit Gesteinsmehl und Komposterde abgedeckt, die Bäume und die Beerensträucher geschnitten, alte dürre Stauden vom letzten Jahr weggeschnitten, Vogelhäuser aufgehängt, mit dem Baumschnitt neue Totholzhaufen errichtet usw.

Sundheimer Hühner in gesichertem Freilauf
Sundheimer Hühner in gesichertem Freilauf
Seramaküken im Kükenheim mit Kunstglucke
Seramaküken im Kükenheim mit Kunstglucke

Wer sich in der Hühnerzucht übt, der sammelt die ersten Bruteier oder baut den ersten Hühnerstall!

Diese Arbeiten in der Frühlingssonne sind Labsaal für unsere Seele und versorgen unseren Körper wieder mit dem wichtigen Vitamin D. Dabei können aber auch gleich die ersten Wildkräuter geknabbert werden, Vogelmiere, Sauerampfer, Gänseblümchen usw. sind bereits da. Richtiges Kraftfutter für unsere Körper!

Waldgartenzeitschrift 2015
Waldgartenzeitschrift 2015

Etwas Eigenwerbung möchte ich hier noch mit einflechten ;-). Meine neue Waldgartenzeitschrift ist erschienen. Wer sich mit dem Thema Waldgarten, bzw. Food Forest auseinandersetzen möchte, wird darin gute Informationen, sowie Pflanzenlisten finden. Ebenso zum Pilzanbau im Hausgarten, alles über Rüben und alternative Hausbaumöglichkeiten. Ihr könnt diese Zeitschrift einfach bestellen, indem Ihr Euer Daten in der oben angegebenen Rubrik „Meine Publikationen“ eingebt. Wenn Ihr zusätzlich regelmäßig mit meinem Rundbrief über unsere Seminare der Selbstversorger-Akademie informiert werden möchtet, schreibt dies einfach noch mit dazu!

Was wir jetzt im Garten zum Essen finden:

Neben den erwachenden Wildkräutern sind jetzt auch die Wurzeln der Wildgemüse zu beernten. Topinamburknollen, Haferwurzen, Nachtkerzenwurzeln, Meerrettich, wilde Möhren und -Pastinaken. Dann wären da noch die Herbstrüben, Feldsalat, Überbleibsel der Wintersalate, die jungen Austriebe von Rosenkohl und Grünkohl, ebenso vom ewigen Kohl. In einem vielfältigen Garten ist stets etwas zu finden!

Aktuelle Rezeptanregungen:

Brotblume - Blumenbrot
Brotblume – Blumenbrot

Habt Ihr Euch schon einmal mit der Vermehrung von Sauerteig befasst? Ein spannendes Thema. Alle 2 – 3 Tage wird bei mir jetzt gebacken. Ob Brot oder Semmeln, mit Gewürz oder ohne Gewürz. Wichtig ist ein Platz, wo der Sauerteig ungestört bei ca. 36 Grad vor sich hin blubbern kann. Ich habe mir eine Styroporkiste mit Deckel genommen und ein Heizkissen z. B. für Reptilien mit 8 Watt Leistung genommen. Darin steht mein 1,5 Liter Glas mit dem Sauerteigansatz (Roggenmehl). Die Semmeln oder auch Brot werden mit diesem Grundrezept hergestellt: ca. 500 gr. Dinkelvollkornmehl, 1 TL Salz (gehäuft), ca. 100 – 120 gr. Sauerteig, 1 Krümelchen Frischhefe oder 1/4 Päckchen

Sauerteig im Glas
Sauerteig im Glas

Trockenhefe, Gewürz nach Belieben und ca. 250 ml warmes Wasser. Alles gut verkneten, am besten mit den Knethaken des Handrührgerätes. Zu kleinen Kugeln formen und auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech legen. Zugedeckt und warm gehen lassen. Das dauert ca. 1 – 2 Stunden. Danach den Ofen auf ca. 180 Grad vorheizen und die Semmeln auf der 2. Schiene von unten ca. 30 – 35 Min. backen lassen. Mit Butter und frischen Frühlingskräutern genießen!

Bauen und Heimwerken im Selbstversorgergarten:

Tomatentunnel mit Bohnen
Tomatentunnel mit Bohnen

Jetzt ist die Zeit für Gewächshausbau oder Bau eines Tomatentunnels. Die einfachste und wahrscheinlich auch sehr günstige Methode ist die Errichtung eines Tunnels mit Hilfe von Baustahlgewebe. Wichtig dabei ist, dass beide untere Enden gegengesichert werden, damit sie bei Wind nicht hochschnellen. Wir haben mit Pressbändern von früheren Strohballen die unteren Enden zusammengebunden. Sehr reißfest und verrotet nicht. Der Folienüberzug ist wieder etwas teurer, hierbei sollte auf Qualität geachtet werden, sofern man nicht jedes Jahr eine neue Folie kaufen will! Auch diese muß gut am Baustahlgewebe festgemacht werden, da der Wind die Folie sonst wegreißen könnte. Da mir ein Sturm bereits ein Foliengewächshaus samt Gestänge mitgenommen hat und es nicht wieder aufgetaucht ist, gehe ich hierbei mittlerweile stets auf Nummer Sicher! Bei so einem Tunnel kann das Gitter zusätzlich auch als Bohnenrankgerüst verwendet werden, der Stickstoffeintrag der Boden fördert damit das Wachstum der Tomaten. Trotzdem sollte jährlich im Frühling diese Fläche mit gutem Kompost oder Pferdemist nachgedüngt werden, da Tomaten Starkzehrer sind. Sowohl Tomaten, als auch Bohnen können jedoch jedes Jahr auf dieses Beet gepflanzt werden.

Jetzt wünsche ich Euch noch eine gute Anzuchtzeit und noch ein Tip zu den Samenpäcken und der passenden

Auch unsere Angorahasen haben Frühlingsgefühle!
Auch unsere Angorahasen haben Frühlingsgefühle!

Aussaatzeit. Damit Ihr nichts vergeßt, ordnet Euch die Samen in Schachteln mit den Monaten. Damit entstehen Saatgutkisten mit Februar, März, April, Mai, Juni/Juli, August/September. Den März und April könnt Ihr ja auch noch teilen, da ist die größte Fülle an verschiedenstem Saatgut vorhanden.

Auch Angorakaninchen Tristan und Isolde wünschen Euch noch eine schöne Frühlingszeit und übertreibt es nicht mit den Gefühlen! Bei unseren Zweien hat es jedenfalls nicht gleich auf´s erste Mal geklappt, mal sehen ob ich Euch das nächste Mal schon von jungen Osterhäschen berichten kann!

Eure Hanne vom Mienbacher Waldgarten